die gitarren und der tod - 2o.o9.o3 - immerhin

man war bei der diskussion der vorband sumpfbold gerade beim begriff credibility angekommen, als discreation aus hanau ihre ersten akkorde ins publikum kippten und sofort klar machten, dass die nicht der stolperstein sein würde auf ihrem weg in den metalolymp.
wenn musiker ihre musik nicht oder schlecht beschreiben können, die eigene eine neue sache nennen und angst haben, in schubladen eingeordnet zu werden, heißt das ungehört, dass sie auf stereotypen pfaden marschieren. das ist nicht das problem der hessischen gäste dieses abends, death metal heißt ihre richtung, die sie luftlinie nach schweden einschlagen bis deutlich die voraus- oder meinetwegen entgegenreiter von entombed hörbar sind. discreation kopieren aber nicht, sondern sie entwickeln intelligent weiter auf dem soliden soundfundament, indem sie auf ärgerliche klischees verzichten, das heißt gitarrensoli. dass sie dies nicht wegen instrumentalen unvermögens machen, beweisen sie an anderen stellen, vor allem im zusammenspiel der rhythmusgruppe. zum gelingen der lieder tragen aber auch das raffinierte streuen von doomigen parts, das den knüppelpassagen keineswegs den drive raubt und der vielseitige sänger bei, der an diesem abend zum ersten mal den ausgestiegenen shouter ersetzt. mit dem anderen wurde noch ihre erste professionell aufgenommene mini-lp „the great curse“ produziert, die sie brandfrisch präsentierten und einen raum voller metallerherzen höher schlagen ließen.
informationen, die cd und auftrittstermine im internet unter www.discreation.de.
 
 

Willibald Spatz

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